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Ich hatte mich sehr auf diesen Teil meiner Reise gefreut. Viele surfbare Strände, reiselustige, entspannte Menschen, die ihr Leben dem Leben und der Kunst widmen, das war meine Vorstellung auf Grundlage der Menschen, die ich von hier bisher getroffen hatte. Nach einer Woche war ich so erschöpft von der suche nach Übernachtungsmöglichkeiten und gutem Essen, die Stimmung war überhaupt nicht einladend, Kapitalismus überaus stark und Handysignal schwach. Möglicherweise hatte es auch mit der Zeit zu tun, viele Spanier machen im September Ferien, nachdem die Hauptsaison für internationale Urlauber ausläuft, doch es schien kein Platz in dieser Region zu sein. Weder auf den Bürgersteigen zum Laufen noch um das Auto abzustellen, und auch nicht im Lineup zum Surfen, und niemandem scheint es sonderlich gut zu gefallen. Zwei Wochen lang fuhr ich die Küste zwischen San Sebastian und Laredo rauf und runter und verbrachte Zeit in kleinen Dörfern, Urlaubsorten und großen Städten sowie kleinen Buchten und Stränden.

Um mit möglichst wenig Geld auf der Straße zu leben war das Baskenland weitaus unbequemer als beispielsweise Portugal, wo ich mit vielen Schwierigkeiten wegen der Regularien gerechnet hatte, doch das Baskenland ist sehr gut darin sicherzustellen, dass Camper nicht frei an schönen Orten überachten.

San Sebatian / Zarauz

Mein erster Stopp war San Sebastian, wo zwar gute Wellen aber auch dementsprechende Massen von Menschen sind. Ich Übernachtete auf einem Anliegerparkplatz am östlichen Ende der Stadt und hoffe bis heute dafür keine Knolle zu bekommen, denn die Polizei mach hier regelmäßig ihre Runde (stand Januar 2024 scheint alles gut gegangen zu sein). Ich traf auch ein paar nette andere Camper auf dem Platz und wir nutzen die Stadtnacht zusammen, um bis zum Morgen zu tanzen, als wir von der kleinen Bar in der Altstadt zurückkamen, waren die ersten Surfer schon auf dem Weg ins Wasser. Das Wetter war leider sehr verregnet und am Tag darauf machte ich mich auf nach Zarauz. Dort hatte ich die größten Probleme mein Auto loszuwerden, die Parkplätze sind zeitlich stark begrenzt und die Stadt am Wochenende Rappels voll. Dennoch ist es ein netter Ort mit kleinen Geschäften und hübschen Cafés und vielen Surfschulen. Ich übernachtete eine Nacht im Nachbarort Getaria und fand für die zweite Nacht noch einen besseren Parkplatz am Ostende von Zarauz um die etwas Zeit am Laptop im Tidore Food und der Bar Itur Ondo zu verbringen und etwas Surfen zu können. Dann fuhr ich weiter nach Westen in Meñakoz sollte ein großer Swell ankommen und das wollte ich mir anschauen.

Solepana

Der Parkplatz in Sopelana war in Ordnung, tagsüber unglaublich voll aber nachts entspannt. Es gibt eine öffentliche Toilette, die rund um die Uhr zugänglich ist und je nachdem von wem und wie sie tagsüber genutzt wurde ist sie sauber oder absolut verdreckt. Am Parkscheinautomat muss das Kennzeichen angegeben werden, wie es im Baskenland üblich ist, und oft ist die Parkdauer beschränkt, die Dauer variiert hier stark, von zwei Stunden, beispielsweise in Zarautz, zu 24 Stunden auf den Strandparkplätzen von Sopelana. Auf Grund dessen ist der Druck das Auto umzuparken sehr hoch und Plätze, wo das Stehen weniger beschränkt ist, sind weit ab von Schuss.

Die Hauptsurfbreak in Sopelana heißt triangular, vor dem Vorsprung zwischen den beiden Stränden, die rechte hier läuft sauber doch bei Niedrigwasser ragen die Felsen aus dem Wasser und versperren den weg für Surfer. Ungeachtet von Ebbe und Flut können mehrere Peaks am Playa Sopleana und Arietta Hondartza gesurft werden, über dem sandigen Grund laufen rechte und linke und viele Surfschulen und Anfänger tummeln sich im Wasser.

Als ich einen Tag von Sopelana nach Barrika fuhr, da ich dort auf hoffte leerere Wellen zu finden, wurde ich auf dem Rückweg von einem unglaublichen Unwetter überrascht. Hin und wieder was es in der Woche zu starken Regenfällen gekommen, doch dies machte mir echt Angst. Ich war auf den Landstraßen auf den Klippen unterwegs und dort oben mitten im Unwetter, pausenlos knallten Blitz und Donner um mich herum und der Regen war so stark, dass ich kaum die Warnblinker des Autos vor mir sehen konnte. Zu dritt fuhren wir in Kolone, im langsamen Schritttempo durch den Wolkenbruch, dann verpasste ich einen Abzweig in Urduliz und beinahe soff mir das Auto in der senke einer Straße ab wo mittlerweile ein Fluss drüber rauschte. Erschöpft und etwas verängstigt hielt ich darauf hin in einem Wohngebiet, wo ich einen Parkplatz fand, der genug an der Steigung war, dass ich nicht wegschwimmen würde aber auch genug Platz auf der Straße war, dass das Wasser nur flach floss und beschloss, am morgen weiter zu fahren.

Meñakoz

Nur zehn Fahrminuten von Sopelana liegt Meñakoz, eine kleine, felsige Bucht, die über einen schmalen Pfad die Klippen hinunter zu erreichen ist. Hier gibt es eine Rechte, die sehr groß werden kann, sie bricht weiter draußen vor der Landzunge, wo das Wasser noch tief genug ist um nicht um die Felsen manövrieren zu müssen, die weiter drinnen in scharfen graden Lienen aus dem Wasser ragen. Ich fuhr her, um die Fähigkeiten der Profis zu bewundern, und mich für die Zukunft inspirieren zu lassen, doch mir war schon vor meiner Ankunft bewusst, dass ich hier aktuell mit meinen Erfahrungen nichts auf der Welle zu suchen hatte, besonders alleine. Kleine, runde Kiesel und größere, flache Steine formen den Strand in der Bucht, die bei Fans der Freikörperkultur beliebt ist. Es ist ein wunderschöner, abgelegener Strand und der Ausblick von den umliegenden Klippen ist großartig, leider ist der Parkbereich oben am Zugang „zum Verbringen der Nacht“ gesperrt und angeblich schaut die Polizei hier regelmäßig nach Verstößen.

Baiko

Ein anderer derzeit entspannter Ort war Baiko. Es sie mir ein Ort voller privater Urlaubsresidenzen von älteren Paaren und Familien aus ganz Spanien zu sein. Ich traf nicht viele internationale Touristen und alle benötigten Einrichtungen sind vor Ort. Der große Parkplatz het einen separaten Platz für Wohnmobile, er ist zwar nicht kostenfrei, aber auch nicht übermäßig beschränkt und öffentliche Toiletten, Supermärkte, ein Waschsalon, Cafés sowie ein Surf-Shop befinden sich entlang der Hauptstraße und der weite Sandstrand erstreckt sich den ganzen Ort entlang. Der Hauptabschnitt des Strandes soll gute Wellen haben, als ich dort war lag das Meer hier ruhig, doch es gibt noch zwei Peaks am östlichen Ende hinter dem kleinen Flüsschen, die brechen. Ich verbrachte einige Zeit damit die winzigen Wellen und einige Anfänger im Weißwasser zu beobachten und wollte den Strand schon abschreiben, als ich aus dem Augenwinkel einen Surfer hinter der Mongolohatz Formation in eine Welle paddeln sahn. Mit einigen wenigen anderen Surfern genoss ich daraufhin eine super schöne Session im Sonnenuntergang die kleinen Felsformationen sind bei Hochwasser gut bedeckt und die Wellen hier waren sehr entspannt.

Bilbao

An einem Tag fuhr ich nach Bilbao, um etwas zu shoppen. Mir fehlten noch ein paar Kleidungstücke, die mit all meinen Sachen in Rom verloren hatte und in Abando gibt es mehrere Second-Hand-Läden. Außerdem wollte ich Makramee Bänder für meine Schmuckherstellung finden und war im gleichen Viertel erfolgreich. So musste ich glücklicherweise nicht zu viel durch die Stadt fahren doch das Zentrum schien recht schön zu sein und das Westufer lädt zum Spazieren und Verweilen ein.

La Arena / Playa Dicido

Ich wollte noch ein paar Wellen finden, bevor ich ins kalte Irland übersetzte und besuchte la Arena und Playa Dicido, auch hier lag das Meer ruhig. La Arena hat allerdings einen guten Parkplatz an der Strandpromenade, tagsüber geöffnete Toiletten und Duschen am Strand und eine freundliche Stimmung. Playa Dicido ist super schön, der kleine Strand liegt etwas abgelegen vom Ort mit zwei Parkplätzen, der hintere ist zwar höhenbegrenzt aber liegt schln in der Natur. Ich wollte hier meine letzte Nacht verbringen doch als ich abends im Bett lag und rauchte stellte ich ein Typ mit seinem Auto direkt neben mich auf den sonst leeren Platz. Ich bin immer offen für ein freundliches Gespräch, doch er gab mir ein ungutes Gefühl, nachdem ich das Gespräch beendete und meine Türen schloss klopfte er mehrfach an meine Scheiben und wollte weiterhin Kontakt selbst als ich nicht mehr öffnete. Wie er dies tat, gab mir ein so unsicheres Gefühl, dass ich zurück nach la Arena fuhr und dort schlief. Am Morgen saß ich dort mit meinem selbstgemachten Frühstück auf der Promenade und traf noch einige Jakobsweg Wanderer mit freundlichen Gesichtern.

 

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