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Von Köln aus holte ich zunächst eine Kaffeemühle nahe der französischen Grenze ab, damit war die Ausstattung, die ich in das Kunst-Café-Projekt in Dakhla mitbringen wollte, komplett. Ich verbrachte die erste Nacht an einem Feldweg kurz vor Frankreich und begann meine große Fahrt. Aufgeweckt von der Sonne und den Lauten der Natur sowie den Spaziergängern. Ich stand auf und suchte nach dem Fluss, den ich rauschen hörte, um mich dort etwas frisch zu machen doch die Ufer waren so bewachsen, dass ich mit meinem Waschbecken (einer großen Schüssel aus gebürstetem Stahl) vorlieb nahm und mich zurück auf die geschlungenen Straßen begab. Mein Weg führte mich zunächst anderthalb Tage entlang den Landstraßen von Frankreich. Laute Musik spielend und singend nahm ich die mir unbekannte Landschaft auf, hier und dort wechselte ich zu einem Podcast, um meinen Fokus zu halten, fuhr ich bis nach Soustons.

Ich hatte mich entschieden nicht auf den Autobahnen zu fahren, einerseits um die unverschämt teure Maut zu sparen und andererseits, um mehr vom Land zu sehen. So kam ich vorbei an bildschönen Dörfern, grünen Feldern, rauen Bergen und dichten Wäldern, die mir weitaus bessere Schlafmöglichkeiten boten als laute, stinkende Raststätten. Da ich alleine Unterwegs war, brauchte ich eine zweite Nacht schlaf, bevor ich Soustons erreichen würde, wo mein alter geliebter lebte. Ich hatte ihn seit drei Jahren nicht gesehen und es war wunderschön Ihn wieder zu sehen. Obwohl mein Partner in Tanger schon auf meine Ankunft wartete und ich es kaum erwarten konnte nach zwei Monaten wieder mit Ihm zusammen zu sein, beschloss ich eine Nacht und den nächsten Tag in Soustons bei guter Gesellschaft und einer kleinen Surfsession in den seichten Wellen zu verbringen. Am Abend fuhr ich weiter und brachte noch ein paar hundert Kilometer hinter mich, bevor ich mir einen ruhigen Platz neben der Straße zum Schlafen suchte.

Von dort brauchte ich noch zwei Tage, um am Hafen von Tarifa anzukommen, wo ich grade die letzte Fähre verpasste. Es herrschte große Verwirrung am Ticketschalter, ob es möglich wäre, noch Fahrscheine mit Auto für die erste Fähre am Sonntagmorgen zu bekommen, über eine Stunde versuchte ich und mehrere marokkanisch-niederländische Familien Tickets zu bekommen. Als das System endlich wieder funktionierte und die Rederei die Tickets freigab waren wir alle erfolgreich und hatten fünf Stunden Zeit, bevor es losgehen würde. Glücklicherweise fand ich einen Parkplatz in der Nähe des Hafens und überhörte die Feierenden und Autos, um noch etwas zu schlafen und nicht völlig erschöpft anzukommen.

Um sieben Uhr morgens setzten wir Segel für die Überfahrt, die für viele Menschen aus der anderen Richtung so sehr ersehnt und dennoch unmöglich ist. Auf halben Weg fand ich heraus, dass die vielen Menschen nicht and der Cafeteria anstanden, sondern an den bordeigenen Immigrationsschaltern um Ihr Pässe gestempelt und Autos registriert zu bekommen also musste ich mich ihnen Anschließen. Ich hatte brauchte noch das Privileg meiner unschuldigen Erscheinung um das Auto meiner Mutter ohne die erforderlichen Papiere einführen zu dürfen und hatte soeben alles erledigt als die Leinen auf das Pier in Tanger geworfen wurden.

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